Das Autoklav-Verfahren

Präzision und Festigkeit für Hochleistungsbauteile


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Das Autoklav-Verfahren ist eines der fortschrittlichsten Fertigungsverfahren für faserverstärkte Verbundwerkstoffe und wird vor allem dort eingesetzt, wo höchste Qualitätsstandards gefragt sind – insbesondere in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie im Motorsport und der Medizintechnik. Dieses Verfahren zeichnet sich durch die Kombination von Druck, Hitze und Vakuum aus, wodurch Bauteile mit extrem hoher Festigkeit und makelloser Oberflächenqualität entstehen.

Funktionsweise des Autoklav-Verfahrens

Das Autoklav-Verfahren basiert auf der Aushärtung von vorimprägnierten Fasermaterialien (Prepregs), die in eine Form eingelegt werden. Das Bauteil wird dann in einer geschlossenen Kammer – dem Autoklav – unter einem Druck von bis zu 10 Bar und Temperaturen von bis zu 180°C erhitzt. Ein Vakuum zieht dabei überschüssige Luft und Harz aus dem Laminat, wodurch Fehlstellen wie Lufteinschlüsse vermieden werden.


Die Kombination aus Druck und Vakuum sorgt dafür, dass die Fasern optimal im Harz eingebettet werden, was zu einer exzellenten Materialverdichtung und damit zu außergewöhnlicher Festigkeit führt. Durch die präzise Steuerung der Prozessparameter (Temperatur, Druck, Aushärtezeit) lassen sich Bauteile mit sehr geringer Toleranz herstellen.

Anwendungsbereiche des Autoklav-Verfahrens

Da das Autoklav-Verfahren eine außergewöhnlich hohe Materialqualität gewährleistet, wird es vor allem in sicherheitskritischen Bereichen angewendet. In der Luftfahrt beispielsweise kommen faserverstärkte Bauteile zum Einsatz, die extremen Belastungen standhalten müssen, gleichzeitig aber leicht sein sollen, um den Treibstoffverbrauch zu senken. Auch im Motorsport werden Autoklav-gefertigte Teile wie Karosseriekomponenten und Fahrwerksteile genutzt, um ein optimales Verhältnis von Gewicht zu Festigkeit zu erzielen.

Vorteile des Autoklav-Verfahrens

Hohe Bauteilqualität

Das Verfahren ermöglicht die Herstellung von extrem homogenen und dichten Bauteilen ohne Lufteinschlüsse.

Hohe Festigkeit und Steifigkeit

Durch die optimale Materialverdichtung bieten die Bauteile hervorragende mechanische Eigenschaften.

Perfekte Oberflächenqualität

Die im Autoklav ausgehärteten Teile haben glatte Oberflächen, was sie ideal für Sichtteile macht.

Flexibilität

Das Verfahren eignet sich sowohl für kleinere als auch für größere Serienproduktionen.

Herausforderungen

Trotz der vielen Vorteile ist das Autoklav-Verfahren vergleichsweise zeit- und kostenintensiv. Der Energieaufwand für das Erhitzen und das Erzeugen des Drucks ist hoch, weshalb das Verfahren vor allem bei Bauteilen verwendet wird, die höchste Qualitätsansprüche erfüllen müssen.

Fazit


Das Autoklav-Verfahren ist eines der zuverlässigsten und präzisesten Verfahren für die Herstellung von faserverstärkten Verbundwerkstoffen. Es liefert Bauteile mit überragenden mechanischen Eigenschaften und wird dort eingesetzt, wo keine Kompromisse in der Qualität eingegangen werden dürfen. Obwohl es im Vergleich zu anderen Verfahren kostenintensiver ist, bleibt es für Hochleistungsanwendungen unverzichtbar.